Famagusta

Famagusta
Famagụsta,
 
griechisch Ammọchostos [»Sandküste«, eigentlich »vom Sand überschüttet«], türkisch Mağosa [maː'oːsa], Hafenstadt an der Ostküste Zyperns, (1996) 22 200 Einwohner (1973: 41 400 Einwohner, davon rd. 30 000 Griechen); Universität Eastern Mediterranean University, gegründet 1979, Universität seit 1986). Der einst bedeutende, von griechischen Zyprern getragene Fremdenverkehr kam mit der türkischen Besetzung (1974) zum Erliegen; der südlich der Altstadt (von sehr gut erhaltener Stadtmauer umgeben) gelegene, bis 1974 von Griechen bewohnte Stadtteil Varosha (mit Hotelsiedlung entlang der Küste) ist vom türkischen Militär bis heute nicht zur Besiedlung freigegeben worden; erst in den letzten Jahren entstanden nordöstlich der Stadt neue Hotels. Der einstmals größte Seehafen Zyperns war vor 1974 wichtigster Warenumschlagplatz der Insel.
 
 
Erhalten ist die im Stil der französischen Gotik (Champagne) erbaute ehemalige Kathedrale Hagios Nikolaos (1298 entworfen, 1326 geweiht), in der die Könige von Zypern zu (Titular-)Königen von Jerusalem gekrönt wurden (nach der türkischen Eroberung von 1571 in die Lala-Mustafa-Pascha-Moschee umgewandelt); ferner Ruinen u. a. der ehemaligen griechisch-orthodoxen Georgskirche (gotische und byzantinische Elemente, Apsisfresken von 1431). Die ehemalige nestorianische Kirche (1359, gotische Elemente, syrische Fresken und Inschriften; eines der wenigen Baudenkmäler der syrischen Nestorianer), die in türkischer Zeit als Kamelstall diente und Anfang des 20. Jahrhunderts von orthodoxen Christen übernommen worden war, beherbergt heute das »Eastern Mediterranean University Culture Center«. Aus venezianischer Zeit (seit 1489) sind die mit Bastionen und Zitadelle errichtete Stadtbefestigung und der Renaissanceportikus des Kapitänspalastes (1552-54) erhalten.
 
 
Im 3. Jahrhundert v. Chr. von Ptolemaios II. Philadelphos als Arsino|e (nach seiner Gemahlin Arsinoe II.) gegründet, stand Famagusta bis ins 7. Jahrhundert n. Chr. im Schatten der benachbarten Stadt Salamis. Als diese 648 von den Arabern zerstört wurde, flüchteten die überlebenden Einwohner in den mittlerweile fast verlassenen Ort. Zur wichtigsten Stadt an der zyprischen Ostküste aufgestiegen, war Famagusta während der Kreuzfahrerzeit, im Königreich der Lusignan (Zypern, Geschichte), Bischofssitz und Haupthafen für den Verkehr mit Syrien und Palästina.
 

Universal-Lexikon. 2012.

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